gang wirbelsaeuleBei den in Graz durchgeführten Ganganalysen wurde bereits in den 70er Jahren zusätzlich zu den Seitaufnahmen auch die Gehbewegung von hinten mit markierter Wirbelsäule mit aufgenommen und zur Interpretation des Gangmusters und der Funktionsfähigkeit der Wirbelsäule herangezogen. Im ersten Beitrag wird die Entwicklung des Gehens vom Kleinkind bis zum Jugendlichen thematisiert.

Danach wird an zwei Fallanalysen gezeigt, dass bei Personen mit Wirbelsäulenbeschwerden bzw. bei einer starken Skoliose die Becken- und Wirbelsäulenbewegung beim Gehen ein zentrales Merkmal für einen therapeutischen Ansatz darstellen kann.

 

 

Bild: Der aufrechte GangDieser Beitrag behandelt die Entwicklung des Gehens vom Kleinkind bis zum Jugendlichen. Vom Fußaufsetzen des Kleinkindes vergehen 2 bis 3 Jahre, bis das für den menschlichen Gang typische Abrollen über Ferse-Ballen-Zehen zum festen Bewegungsmuster des Kindes wird.

 

gang rechts links halbBei Rückenschmerzen sind in vielen Fällen neben Verspannungen und ungünstigen Körperhaltungen auch asymmetrische Beckenbewegungen und asymmetrische Wirbelsäulenbewegungen beim Gehen festzustellen. Daher treten vielfach auch bei längerem Gehen Hüft- oder Wirbelsäulenbeschwerden auf. Ein Ziel zur Überwindung dieser Beschwerden ist es, ein symmetrisches Gangmuster zu erreichen, um ungünstige Belastungen zu vermeiden.

rechts links vorher halbBei Skoliosen wird die seitliche Abweichung der Wirbelsäule in vielen Fällen durch das Gangmuster verstärkt. Im vorliegenden Fall eines Mädchens mit 13:5 Jahren und einer Rechts-Links Skoliose ist beim Gehen eine asymmetrische Becken- und Wirbelsäulenbewegung festzustellen. Bei jedem Schritt rechts kippt das Becken links stark ab, die Lendenwirbelsäule schwingt in die Links-Skoliose, wodurch diese verstärkt wird. Beim Schritt links erfolgt keine Gegenbewegung, sondern die Lendenwirbelsäule bleibt in der Links-Skoliose.